Der Feuerkelch

  • [Name eingeworfen]
    Auch wenn der 13. Mai noch nicht so lange her ist...Ist alles noch voll aktuell (10.Juni) und so! #Sicherheitgehtvor


    Er hatte den Gemeinschaftsraum der Hufflepuffs hinter sich gelassen, war rasch durch die Korridore geschritten, um schließlich die Eingangshalle zu durchqueren und sich leise in die Große Halle zu stehlen. Unterwegs begegnete ihm niemand außer dem fetten Mönch, der leise vor sich hin summte und dabei mit dem Kopf wippte. In der Halle selbst herrschte Stille. Die vier Haustische waren unbesetzt, genau wie der Lehrertisch und dort oben, weit über seinem Kopf, zeigte die verzauberte Decke einen bewölkten Himmel, der im sanften Licht der Morgendämmerung grau vor sich hin schimmerte. Seine Schritte hallten von den steinernen Wänden wieder, als er langsam nach vorne schlenderte, geradewegs auf ihn zu. Alfred blieb direkt vor dem Kelch stehen und betrachtete die blauweißen Flammen, die sich in seinen Brillengläsern spiegelten.
    Seit man den Feuerkelch vor so vielen Wochen aufgebaut hatte, war kein Tag vergangen, an dem er ihm keinen flüchtigen Blick zugeworfen hatte. Seine Freunde waren, einer nach dem anderen, an ihm vorbeispaziert, um ihre Namen einzuwerfen und sich ins Spiel zu bringen. Und war es nicht genau das? Zumindest für johlende und klatschende Zuschauer, die sich unbeteiligt zurücklehnen und dem Verlauf des Turniers folgen konnten. Für ihn war es bisher nur eine nervenaufreibende Veranstaltung gewesen, bei der er immer wieder auf's Neue um die Gesundheit der Leute bangen musste, die ihm am wichtigsten waren. Nicht Scipio Rosier. Wäre der Gryffindor im Wald zurückgeblieben, hätte sich Alfred dazu bereit erklärt, eine kleine Party zu schmeißen. Nein, es waren Menschen wie Julia, Byron oder Garrick gewesen – dass Scott sich zurechtfinden würde, war Alfred von Anfang an klar gewesen, immerhin scheuchte sie der Kapitän der Dachse mehrmals in der Woche um das Quidditchfeld und das bei Wind und Wetter. Wenn überhaupt, dann hätte man die Waldbewohner vor ihm warnen müssen – die ihm Kopfschmerzen bereitet hatten. Die Aufgaben, vor die man die Champions stellte, waren kein Zuckerschlecken. Das hatte auch der Rest der Schule während einer (mal wieder von Geistesblitzen gespickten) Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste, herausfinden dürfen. Geendet hatte sie für Alfred damit, dass er sich auf den Boden gekauert hatte, während ein monströses Spinnenvieh auf seinem Rücken herum gekrabbelt war. Nicht gerade eine Glanzleistung. Doch zumindest war er nicht der einzige Angsthase gewesen, denn Garrick mochte vielleicht seinen Namen eingeworfen haben, aber wer hätte schon damit gerechnet, dass der Kelch ihn auswählen würde? Richtig, niemand. Bis... Nun, bis es eben doch geschehen war und man einen seiner besten Freunde in die zweite Runde des Trimagischen Turniers geschickt hatte. Ein Freund, der genauso schlechte Leistungen brachte wie er. Ein Freund, der ein noch größeres Nervenbündel war als er. Ein Freund, der sich andauernd über dieses und jenes beschwerte. Während sich Alfred noch vor Beginn der zweiten Aufgabe Sorgen gemacht hatte, waren diese Gefühle in den Tagen danach in etwas anderes, etwas sehr viel Hässlicheres umgeschlagen. Tatsächlich hatte er sich dabei erwischt, wie er mit leiser Schadenfreude die blauen Flecken des anderen betrachtet hatte und sich gleichzeitig vorstellte, wie es wohl gewesen wäre, wenn er selbst es aus dem Wald geschafft hätte.
    Du hättest es besser gemacht als Garrick. Hätte er wirklich? Gab es nicht nur einen einzigen Weg, um das herauszufinden? Und sollte es wirklich Jamie sein, diese exzentrische Ravenclaw, die ihn bei seinem Vorhaben unterstütze? Stärkungstrank, lautete das Zauberwort der selbst ernannten Expertin in Sachen Zaubertränke und sie hatte Recht behalten. Normalerweise war er nur Alfred; nervös und peinlich Bedacht darauf sich nicht in Schwierigkeiten zu bringen. In den letzten Tagen dagegen, war er von seinen immerzu flatternden Nerven befreit worden, die Mixtur hatte ihn klare Gedanken fassen und schließlich eine Entscheidung fällen lassen. Er würde seinen Namen einwerfen. Genau wie die zierliche Ruby Jensen, die immer rot anlief, wenn er mit ihr sprach (Huh?) oder der kleine Kampfgnom Davina McDonald (Wer hatte die eigentlich von der Leine gelassen?). Und selbst wenn er keiner der Champions werden würde, hatte er zumindest bewiesen, dass er konnte, wenn er denn wollte.
    Langsam hob Alfred die Hand, in der er einen kleinen Fetzen Papier umklammert hielt, zögerte jedoch einen Moment lang. Wenn man nun doch seinen Namen ziehen sollte? Dann würde er sich beweisen können, einem selbstgefälligen Löwen die Arroganz aus dem Gesicht wischen und einen langen Brief an Brooke Hutton schreiben, deren riesige Vögel manchmal zwischen den Posteulen angeflattert kamen, um ihm eine Nachricht zu überbringen. Oh und wie er ihren Nachrichten entgegenfieberte! Freudig und ängstlich zugleich, weil sie sich im weit entfernten Afrika einlebte und er bestimmt eines Tages von jemandem lesen würde, den sie kennengelernt hatte. Jemand der älter war als er und vermutlich auch noch viel besser aussah. Aber ganz bestimmt niemand, der seinen Namen in den Feuerkelch geworfen hat, dachte er mit grimmiger Entschlossenheit und schnippte das Stück Papier in die züngelnden Flammen.

  • [Name eingeworfen]


    Nadine hatte wochenlang den verschiedenen Schülern dabei zugesehen, wie einer nach dem anderen seinen Namen in den Kelch geworfen hatte. Es schien fast als wollten nicht wenige an dem Turnier teilnehnen. Sie selbst allerdings wollte eigentlich nicht wirklich. Sie saß auf der Fensterbank des nördlichsten Turmes und schaute auf die Welt herab. Sie konnte die anderen Schüler nicht ausstehen. Wie sie da fröhlich umher liefen. Den Tag genossen... Sollten sie nicht lernen anstatt sich irgendwie zu begnügen? Ihre Eltern hatten ihr immer gesagt, dass man lernen solle und nicht irgendwelchen Flausen hinterher jagen.
    Während die Sonne langsam immer tiefer hing schlug Nadine schließlich ihr Geschichtsbuch zu und machte sich auf den Weg in die große Halle. Unterwegs rempelte sie einen Griffendor an, der ziemlich jung aber dafür umso schwerer mit Büchern beladen war. Sie interessierte sich nicht dafür, dass seine ganzen Bücher nun auf dem Boden lagen. In der großen Halle blieb Nadine dann vor dem Feuerkelch stehen.
    Vielleicht sollte sie ihren Namen rein werfen. Vielleicht könnte sie einen guten Preis abstauben. Für Ruhm interessierte sich Nadine dagegen nicht. Mit gewohnt gelangweilter Miene trat sie an den Kelch heran und warf einen Zettel hinein. Ohne dabei zu zu sehen wie der Zettel von den blauen Flammen verschlungen wurde ging sie an den Tisch ihres Hauses und schlug das Buch auf um weiter zu lernen. Fast als wäre nie etwas passiert...

  • [Name eingeworfen für die dritte Runde]


    Oh Gott, was zur Hölle tat sie hier eigentlich? Marys Innerstes zog sich bei dem Gedanken, was sie nun tun würde, tun musste, regelrecht zusammen. Sie wollte das nicht. Sie hatte Angst. Sie wusste, was geschehen würde, wenn der Kelch ihren Namen auswählen sollte. Ja, es war nur noch eine Aufgabe, die ihnen bevorstand, bevor all der Terror vorbei war und wer weiß, vielleicht würde sie ja Glück haben, vielleicht würde ihr Name gar nicht gezogen werden. Und was wenn doch?, hakte ein kleines gemeines Stimmchen in ihrem Hinterkopf nach. Dann wäre sie geliefert. Ach, mistiger Mist, verdammter! Sie war aber auch eine Idiotin gewesen! Warum hatte sie sich auf dieses Spiel eingelassen? Der Plan, den sie sich heute morgen gefasst hatte, hatte dazu gedient, sie zu motivieren und ihre Feigheit zu besiegen. Es war der Plan, sich ihren Ängsten zu konfrontieren, damit sie nicht mehr schwach war. Nach ihrer Auseinandersetzung mit Ilian wollte sie das keinen Augenblick länger sein. Sie musste aufhören, schwach und erbärmlich zu sein. Aber solange sie derart ängstlich war, würde sie es immer bleiben. Also hatte sie etwas tun müssen. Und das sollte eigentlich nicht gleich das Turnier sein. Nein, bloß ein harmloser Tag, einer wie jeder andere, an dem sie sich jedoch nicht von ihrer Angst leiten ließ. Ein Tag an dem sie zu allem 'ja' sagen musste. Nur Alyssa hatte davon gewusst. Und Alyssa hatte sie im Zaubertränke dazu gebracht, sich neben die beiden Unterstüfler zu setzen. Und war es nicht ein lustiges Unterfangen gewesen, an dem Zaubertrank herum zu pfuschen, obwohl sie es normalerweise wohl verhindert hätte? Dann aber hatte sie nach Olivia fragen müssen. Und Aiven, dieser kleine, elendige Zwerg hatte sie fragen müssen, ob IHR Name im Kelch war. Sie hatte ja sagen müssen. Und nun musste sie dafür sorgen, dass es keine Lüge gewesen war. Ja, natürlich hätte sie auch so tun können, als wäre es so. Sie könnte sich auch selbst belügen und das ganze sein lassen. Aber warum hätte sie das ganze dann gemacht, wenn sie es nicht einmal schaffte sich an ihre eigenen Regeln zu halten? Nein, sie würde zu ihrem Wort stehen und tun, was auch immer man an diesem Tag von ihr verlangte. Und Aiven hatte verlangt, dass ihr Name in diesem Kelch war. Also war Mary direkt nach dem Unterricht in die große Halle stolziert, hatte ihren Namen auf ein Stück Pergament gekritzelt... und stand nun direkt vor dem Kelch. Das Mädchen schluckte. Sie wollte nicht. Das hier widersprach all ihren Prinzipien. Es war einfach dumm, sich für dieses Turnier zu bewerben... und gerade deshalb wohl mutig. Und das wollte sie doch sein, oder nicht? Mary atmete tief durch. Ihre Gedanken glitten zu ihrem Bruder, der sie immer darin bestärken wollte, mutig zu sein. Dann zu den beiden Fluchbrechern, mit denen sie korrespondiert hatte. Es war ein gefährlicher Beruf. Voller Gefahren. Und sie wollte in den Ferien ein Praktikum bei eben jenen machen. Mr. Blake hatte geschrieben, er wolle sie erst kennen lernen, wollte sich vergewissern, dass dies das richtige für sie war. Was wenn er sie für einen Feigling hielt? Würde sie sich diesen Berufswunsch dann aus dem Kopf schlagen müssen? Mary Hand zitterte, als sie sie hob und an die Flammen hielt. Nun, er könnte sie nicht als zu ängstlich und gefahrenscheu bezeichnen, wenn sie sich für das Turnier bewarb, nicht wahr? Ein leises, kaum hörbares jaulen entwich der Kehle des verängstigten Mädchens, als sie ihre zitternden Finger voneinander löste und den Zettel in die Flammen fallen ließ. Das Feuer verschlang das Papier und Mary schnappte nach Luft. Ein fester Kloß bildete sich in ihrem Hals und Mary wurde schlecht. Was zur Hölle hatte sie getan?! Erschrocken über sich selbst trat sie von dem Kelch zurück und eilte aus der Halle auf der Suche nach der nächsten Mädchentoilette. Jetzt würde sie erst einmal brechen müssen.

  • [Name eingeworfen für die dritte Runde]


    Beinahe herausfordernd knisterte die Flamme des Feuerkelches vor sich hin, die unmittelbare Umgebung in ein Licht getaucht, welches mich an die Welt erinnerte, die sich mir dar bot, wenn Lauren mit mir gesprochen hatte. Ihre Augen in derselben Farbe, getränkt in das Eis von den Polen und auch dem meiner Heimat. Wunderschön, aber auch tückisch und aus dem angenehmen Gefühl bei der Berührung konnte schnell stechender Schmerz werden, welcher einen in die Realität zurück warf. In die weite Einöde, wo einem der Atem vor der Nase gefror und jeder einzelne Windhauch in die Haut schnitt wie tausend Nadelstiche. Doch gleichzeitig ein guter Freund für diejenigen, die damit umzugehen wussten – oder es von sich glaubten, bis sie zu viel Vertrauen in das dünne Eis setzten und in ihr eigenes Verderben stürzten. Ich vermisste es.
    Ich vermisste Lauren und ihre kühlen Antworten, die Maske, welche sie aufzusetzen wusste, wann immer ihr irgendetwas zu viel wurde. Vermisste das Vertrauen, welches die Jüngere bis zu einem gewissen Grad in mich gesetzt hatte, mir gegenüber wärmer und offener als so manch einer anderen Person. Zumindest soweit wie es mir bekannt war. Doch in den Genuss ihrer Nähe, ihre Gesellschaft und vor allem Freundschaft würde ich wohl für eine Weile nicht mehr kommen. Ein Privileg, welches ich selbst verspielt hatte, in dem Versuch eben selbiges zu beschützen. Zu bewahren vor einer Gefahr, in der sie überhaupt nur aufgrund ihrer Verbindung zu mir stand. Sie hatte mir zwar die Möglichkeit offen gelassen jederzeit zu ihr kommen zu können, die Sache rückgängig zu machen, doch zumindest momentan stand dies außer Frage. Nicht nur aufgrund der noch immer vorherrschenden Gefahr, sondern auch aufgrund eines gewisses, letzten Hauchs von Stolz. Vielleicht sogar simpel und einfach aus Rücksicht auf ihren Stolz, waren wir doch beide bei jenem Gespräch im Gewächshaus zerbrochen; Dinge getan, die wir unter anderen Umständen nicht in Erwägung ziehen würden.
    Mit abwesendem, beinahe leeren Blick, der auf dem Feuerkelch ruhte, fuhr meine Zunge über meine Lippen, als könnte ich noch immer die Tränen der Slytherin dort schmecken. Doch sowohl jene, wie auch das Gefühl, welches damit einhergegangen war, waren längst fort gewaschen. Wie sollte es auch sonst sein, wenn mich der Gedanke daran doch immer wieder in eine Reihe aus verwirrenden Fragen stürzte und sich gleichzeitig fast täglich die Lippen von Marius darauf drückten. Eine ganz andere Situation, eine ganz andere Person – und doch das selbe Maß an Zuneigung für beide. Der eine erhielt meine Nähe, die andere verlor jene. Aus demselben Grund. Wegen derselben Person. Es war zum verrückt werden.
    Das schmale Stück Pergament in meinen Händen wurde ein weiteres Mal herum gedreht, die Fingerspitzen über die scharfen Kanten fahrend. Die geraden, nur leicht zittrigen Tintenlinien formten Buchstaben, welche in ihrer Gesamtheit meinen Namen bildeten, bereit von den Flammen verschlungen zu werden. Ich wollte gar nicht darüber nachdenken, was man sagen würde, sollte man davon erfahren, dass sich auch meine Wenigkeit unter jenen befand, die sich für die Teilnahme am Turnier bereit erklärt hatten. Immerhin hatte ich den Großteil meiner Anwesenheit hier im Schloss standhaft die Meinung vertreten, dass dieses gesamte Spektakel nichts weiter als dumme Spielerei war. Eine Möglichkeit sein Leben für die geringe Chance auf verfliegenden Ruhm zu verspielen. Sicherlich würde Marius mich entsetzt mit seinen großen Augen ansehen, welche denen der Hunde meines Vater so sehr ähnelten. Weich wie Schokolade, welche man zu lange in der Sonne hatte liegen lassen und in jenem Moment sicherlich voller Sorge um mich. Hatte ich selbst ihn nicht dafür gescholten seinen Namen eingeworfen zu haben? Nun war ich selbst kurz davor eine ähnliche Tat zu begehen, unwissend, ob es mich letztendlich treffen würde, sobald die neuen Champions gezogen wurden. Genauso unwissend, wie es momentan all jene waren, die mir etwas bedeuteten und gerade wahrscheinlich noch allesamt in ihren Betten lagen oder ihrer Morgenroutine nach gingen, bevor das Frühstück heran brechen würde. Bis dahin sollte ich hier fertig sein.
    Ein Seufzen entwich mir, während sich mein Blick fokussierte und ich von meinem bisherigen Standpunkt ein paar Schritte nach vorne trat, die magische Linie überschreitend, welche Jüngere am Einwurf ihres Namens hindern sollte. Mich hingegen warf nichts zurück. Nichts hielt mich auf, redete mir ins Gewissen, in den Verstand, der doch noch immer davon überzeugt war dieses Turnier wäre absolut schwachsinnig. Wie furchtbar es doch war, wenn Emotionen über die Rationalität siegten.
    Meine Hand hob sich, streckte sich nach dem Rand des Feuerkelches aus, ehe sich nach einem kurzen, letzten Zögern der Griff um das Stück Pergament löste und ich mit ansehen konnte, wie es von den Flammen verschlungen wurde. Von nun an war es ein bloßes Glücksspiel, es lag nicht länger in meiner Hand, was geschehen wurde. Wie so vieles momentan entglitt es mir – aus eigenem Willen.

  • [Name eingeworfen für die dritte Runde]


    Wer nochmal hatte sie dazu überredet, ihren Namen hineinzuwerfen? Ach ja, stimmt, sie selber. Und das schon seit Anfang des Schuljahres. Die Ausrede, kam nicht dazu, war wohl mehr als unangebracht und doch wünschte sie sich, sich damit rechtfertigen zu können. Doch rechtfertigen für was und wem? Ihrem Ego und sich selber wahrscheinlich. Doch nun endlich, nach einer langen Zeit der Überlegung wann sie es tun sollte, hat sich Jenny kurzentschlossen und spontan entschieden es einfach jetzt zu machen, wenn die große Halle nicht so voll war. Vor allem war ihr bewusst geworden, dass es bis zur dritten Aufgabe nicht mehr lange dauern wird und das Schuljahr sich nun auch zum Ende hin neigt. Und bevor sie das ganze nun wirklich vergessen sollte, hat sie feinsäuberlich und mit leicht verzierter Schrift Jenny Beale auf ein Pergamentpapier geschrieben bevor sie zur Halle gerannt war und nun keuchend und leicht schwer atmend wenige Meter vor dem Kelch stand, aus denen die blauen Flammen knisterten und beinahe etwas bedrohliches an sich hatte. Natürlich, es hing auch vom ihm ab, ob sie auserwählt werden würde, Gryffindor mit vielleicht noch anderen Vertreten wird. Und vielleicht sterben wird, schoss es ihr direkt pessimistisch durch den Kopf. Schon spürte sie die Aufregung und Nervosität in ihrem leeren Magen. Es war aufregend, auch wenn die Wahrscheinlichkeit gering war, auserwählt zu werden, müsste man sich darauf einstellen. Und es war doch das was Jenny wollte, nicht? Da war sich Jenny sicher und sie trat dem Kelch noch näher. Nichts anderes wollte sie und sie stand genau aus diesem Grund hier.
    Nur einer Person hatte sie es bis jetzt erzählt. Es war sogar nur rein zufällig gewesen, eine Person mit der sie noch nicht all zu vieles zu tun hatte, ihr aber vertrauenswürdig genug vorgekommen war, es zu erzählen. Es war auch kein Gehemnis, spätestens dann wenn man auserwählt werden würde, würde es ganz Hogwarts wissen. Und mal davon abgesehen, hieß es ja nicht sofort das man auserwählt werden würde. Bloß realistisch bleiben.
    Selbst ihrem Vater und ihrem Bruder hatte sie nichts davon erzählt, obwohl sie mehr über Jenny wussten als sie selber. Sie wusste genau, was sie sagen würden. Ihr Vater würde sie davon abraten, weil sie eben ihr Dad war und es doch deren Job war ihren Kindern von so etwas gefährlichem abzuraten und ihr Bruder Marx ... Er fand, dass das Trimagische Turnier etwas dummes war, eine erfundene Sache die sich jemand ausgedacht hat, der zu viel Adrenalinschub braucht. Wahrscheinlich ein Gryffindor, wie er sagte, als sie darauf vor einem halben Jahr ansprach. Er war ein stolzer Ravenclaw durch un durch, und war kein Fan anderer Häuser. Doch das brachte Jenny nicht davon ab, ihren Namen hineinzuwerfen. Es bedeutete ja nicht ihren Tod. War es nicht womöglich der Beginn eines Abenteuers? Der unvergesslich bleiben würde und denen du selbst noch detailliert deinen Urenkelkindern erzählen würdest, vorausgesetzt du überlebst überhaupt. Momentan konnte sie nichts mehr davon abhalten. Die Entscheidung hatte sie getroffen und keiner würde es mehr schaffen, sie davon abzuhalten. Bevor sie weiter darüber nachdachten, machte sie wenige Schritte, schaute nochmal auf ihrem Zettel mit ihrem Namen bevor sie diesen schließlich mit einer geschickten, kleinen Bewegung hineinwarf. Sie hielt die Luft kurz an. Sie hatte es hinter sich. Statt, dass sie es wie erwartet bereuen würde, lächelte sie glücklich und war ehrleichtert. Reue? Welche Reue? Sie war sich sicher gewesen und war es immer noch. Kurz schloss sie die Augen, drückte sie fest zusammen und wünschte sich, auserwählt zu werden bevor sie immer noch mit einem Lächeln im Gesicht sich umdrehte und aus der Halle ging. Na, war doch einfacher als gedacht und sie bereute gar nichts.

  • [Name eingeworfen]



    Ich weiß, dass sie es tun würde. Egal wie lange ich mich noch zwingen würde, mir darüber Gedanken zu machen, ich habe sich eigentlich entschieden. Mein Name gehört zwischen den der anderen, ich will am Trimagischen Turnier teilnehmen. Denn mir ist klar, dass dies eine große Chance ist und ich werde sie nutzen. Ich werde ihren Namen in den Feuerkelch einwerfen, möglicherweise habe ich ja Glück. Vielleicht wird der Kelch mich für würdig halten und wird mich zu einem Trimagischen Champion machen.


    Noch einmal atme ich tief durch, dann mache ich einen großen Schritt und überquere Dumbledores Schutzmaßnahme. Nichts geschieht. Wirklich gar nichts. Fast bin ich ein wenig überrascht, denn ich habe erwartet, dass irgendetwas Seltsames passieren könnte. Dem ist aber nicht so. Ich kann ohne die kleinste Hinderung auf den Kelch zu gehen.
    Die blaue Flamme des Feuerkelches tanzt vor sich hin, scheint nach mir zu rufen. Ich solle meinen Namen hinein werfen und damit dem Kelch mein Schicksaal überlassen. Ich weiß, ich werde nicht sterben, das kann nicht sein. Aber schwere Verletzungen sind nicht ausgeschlossen.


    Zitternd hebe ich die Hand mit dem Zettel. Stella Cole steht darauf geschrieben, ich habe mir viel Mühe gemacht, dass es ordentlich wird. Ich öffne meine Finger und lasse das Stück Pergament in den Flammen verschwinden. Es zischt kurz auf, aber mehr passiert nicht. Ich bin jetzt eingetragen. Mein Name kann gezogen werden, ich kann würdig sein. Das wäre unfassbar.

  • [Name eingeworfen für die dritte Aufgabe]


    War Newt nicht eigentlich immer einer der wenigen gewesen, die mal gar nicht für das Turnier gewesen war? Ganz geändert hatte es sich genau genommen nicht. Dennoch stand er nun hier, ein paar Meter vor dem lodernden Feuerkelch, beobachete es ganz genau. Es gab ja immer noch ein zurück, doch wollte Newt das überhaupt? Er stand ja offentsichtlich hier, weil er es wollte. Es war eine komplizierte Sache, die er selber ja gar nicht verstand. Nur weil man kein Fan vom Trimagischen Turnier war, hieß das ja nochlange nicht, dass man sich dennoch nicht bewerben konnte. Mochte denn überhaupt jemand so ein Turnier, wo die Wahrscheinlichkeit hoch war, zu sterben? Vielleicht wenn man Lebensmüde war. Das war Newt Averson gewiss nicht. Er wusste was er wollte, was gut war und nicht, oder konnte jedenfalls dazwischen unterscheiden. Aber er war ja ein Ravenclaw, er konnte sich in der Not helfen, las verdammt viele Bücher um sein Zaubereiwissen-Horizont zu erweitern und vor allem viele Zaubersprüche zu kennen und dann sollte es ausgerechnet ihn treffen? Für Newt undenkbar aber realistisch genug um sich davor zu fürchten. Und er war kein Feigling, konnte einen kühlen Kopf bewahren wenn es Brenzlig wurde. Das hieß natürlich noch lange nicht, dass er besser war, als die anderen. Man musste auch die schlechten Eigenschaften betrachten, die genauso gut die guten kaputt machen könnte oder ausreichten um diese zu schwächen. Doch die Frage würde trotz dessen immer offen bleiben: Sollte er seinen Namen nun einwerfen oder nicht? Der Zettel war bereit, extra mit seiner Sonntagsschrift beschrieben und vor allem ordentlich zusammengefaltet. Ohne es wirklich bemerkt zu haben, entfloh ein kleiner und leiser Seufzer seine Lippen. Newt war nervös, keine Frage. Was würden wohl die anderen sagen oder denken? Seine Familie? Sein Vater wäre stolz auf ihn, dass er sich dazu trauen würde, würde keine Sekunde an ihn zweifeln und ihm viele Bücher wie möglich schicken um sich vorzubereiten. Ob es nun gewählt werden würde oder nicht, war da Nebensache für ihn. Ja, so würde es wahsrcheinlich ablaufen. Und bei seiner Mutter? Wahrscheinlich alles überdramatiesieren auch wenn sie als Muggel (noch) gar nicht wusste, was das eigentlich genau war. Vielleicht war das sogar gut so. Seine Mutter würde sich irgendwann krank vor Sorgen machen um ihren Newti-Boy, wie sie immer zu pflegen sagte. Fast hätte Newt jetzt gelacht, kam es ih, aber nicht besonders passend vor. Aber er fühlte sich jetzt sogar lockerer, motivierter als vorher. Ja, er wollte es doch. Seine Stärken testen, sich womöglich selber was beweisen. Auf jeden Fall wollte der Ravenclaw, das sein Name nun im Feuerkelch war. Gründe waren für ihn jetzt Nebensache. Wenn er aufgerufen werden sollte, wäre es nicht nur für ihn eine Überraschung, selbst für die anderen, denn niemand wusste davon. Nicht, dass er niemanden hier vertraute, es war etwas sehr persönliches für ihn und wenn er die Meinung der anderen darüber wissen wolle, hätte er schon längst gefragt. Doch so gut wie jeder der ihn gut kannte, wusste, dass er sich nicht bewerben würde, da er das noch am Anfang gesagt hatte. Doch ein halbes Jahr später, stand er nun hier, selbst zur Überraschung für sich selber und warf wohl oder übel jeden Moment seinen Namen hinein. Komme was wolle.
    Völlig übermotiviert trat er näher an den Kelch, durchquerte die Alterslinie. Er war siebzehn also volljährig und erwachsen. Er wusste was er machte. Verschiedene Gefühle gingen gerade durch ihn. Er war aufgeregt, nervös, ein wenig aufgewühlt, als auch ... motiviert. Eine komische Kombination von dem Newt eigentlich hätte schlecht werden sollen. Aber der braunhaarige fühlte sich wohl. Ja, es kam manchmal anders als gedacht. Das war sein letzter Gedanke, als er sein Arm hob und schnell mit einer flinken Bewegung den Zettel mit seinen Namen in den Kelch warf. Geschafft, kein Zurück mehr und Newt war sich nicht sicher, wie er sich fühlen sollte.

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