G E S U C H T . W E R D E N:
Roxanne Urquhart
43 Jahre – Mitarbeiterin im magischen Unfall-Umkehrkommando
Avatarvorschlag: Charlotte Riley
Du hast schon immer nach der großen Liebe gesucht, warst von klein auf eine hoffnungslose Romantikerin, die von einem Prinzen träumte, der auf einem weißen Pferd kommt um dich in sein Schloss zu einzuladen. Dein Ehemann hat wenig mit dieser Wunschvorstellung gemein – abgesehen von dem Umstand, dass er dich von ganzem Herzen liebt.
Das hat dich allerdings nicht daran gehindert, deinen Traummann immer wieder in anderen Betten zu suchen. Darius ist das Ergebnis einer solchen Nacht, einer kleinen Unvorsichtigkeit mit einem Kerl, der am nächsten Morgen nichts mehr mit dir zu tun haben wollte. Als Edmund davon erfuhr, wäre eure Ehe beinahe zerbrochen. Doch ihr habt euch wieder zusammengerauft.
Mittlerweile bist du die Mutter von drei Söhnen und der mittlere, Darius, das Kuckuskind, gibt sich scheinbar die größte Mühe, dir auch noch den letzten Nerv zu rauben. Noch kannst du für sein Verhalten jedoch die Pubertät verantwortlich machen, dich an das süße Kind erinnern, das er einst war. Die Frage ist nur – wie lange noch?
Roxanne wollte einfach nicht begreifen, wie totpeinlich es war, wenn sie sich nicht nur auf dem Gleis von ihrem Goldjungen verabschiedete, sondern auch noch mal ans Abteilfenster ging, um ihm einen dicken Abschiedsschmatzer auf die Wange zu drücken. Als wäre er ein verficktes Muttersöhnchen. Zumal sie die Gelegenheit gerne nutzte, um ihn auch noch auf andere Weise bis auf die Knochen zu blamieren. Er erinnerte sich noch gut an das Jahr, in dem sie ein Taschentuch mit Spucke befeuchtet hatte, um ihm ein wenig Schmutz von der Stirn zu putzen. Wi-der-lich!
Denn mal ganz ehrlich, was konnte Roxanne schon zu dieser Diskussion beitragen außer vielleicht den Ärger, den sie verursachte, indem sie es der halben Welt weitererzählte. Dabei mochte Arez die Mum seines besten Freundes eigentlich wirklich gern, alberte gern mit ihr rum, wenn er bei den Urquharts zu Besuch war und hatte wohl nicht ganz zu unrecht das Gefühl, schon so halb von ihr adoptiert worden zu sein. Emotional, verstand sich. Aber das änderte nichts daran, dass er ihre Qualitäten, was das Behalten von Geheimnissen anging, nicht besonders hoch einschätzte, nein, vermutlich war es sogar gerade ihr enges Verhältnis, das ihn sich einbilden ließ, etwas in der Härte dazu sagen zu dürfen, wie er es schon getan hatte.
Edmund Urquhart
44 Jahre – Mitarbeiter im Apparierzentrum
Avatarvorschlag: Jesse Plemons
Du warst überglücklich, als du deine große Liebe heiraten konntest, die Frau, mit der du den Rest deines Lebens verbringen möchtest. Und zunächst entwickelte sich auch alles so, wie du es dir schon immer erträumt hast. Euer erster Sohn war dir wie aus dem Gesicht geschnitten und zudem ein wirklich fröhliches Baby.
Doch Darius, der zweite Sohn deiner Frau, war anders. Du konntest dich in ihm nicht wiedererkennen und schließlich eröffnete Roxanne dir, dass das Kind einen anderen Vater hatte. Ein Schock, von dem du dich bis heute nicht so wirklich erholt hast – da half es auch nicht, dass Alexander dir ebenfalls unglaublich ähnlich sieht.
Vielleicht hast du dich bemüht, Darius wie ein eigenes Kind zu lieben, vielleicht auch nicht. In jedem Fall ist es dir nicht gelungen. Du möchtest von ihm nicht Dad genannt werden, denn das wäre eine Lüge. Und du kannst seine ständigen Eskapaden nicht ertragen, betonst immer wieder, dass er ja nicht dein Sohn ist. Ob du trotzdem noch glücklich in deiner Ehe bist oder doch eher einen Ausweg suchst? Das weißt nur du allein.
Klar hätte Darius in Limerick bleiben können. Aber da wäre halt auch Edmund gewesen und zwei Wochen mit dem unter einem Dach leben zu müssen, war auch dann eine Zumutung, wenn man sich nicht ständig sah. Wie seine Mum es seit über zwanzig Jahren mit diesem Arsch aushielt, war ihm ein ständiges Rätsel. Im Grunde konnte er nicht mal wirklich verstehen, was seine Brüder an ihrem Dad fanden – auch, wenn die sicherlich vorbelastet waren und auch keine Auswahl hatten.
Dass Darius nicht das leibliche Kind von seinem Vater war, wusste praktisch jeder, denn Edmund Urquhart der Wichser legte es auch sehr darauf an, dass es jeder erfuhr, ganz egal ob er gefragt wurde oder nicht.
Cyrus Urquhart
21 Jahre – Mitarbeiter im Fitness-Teil der Hexenwoche
Avatarvorschlag: Tom Hopper
Im Grunde warst du immer eine sehr fröhliche Person. Es fiel dir nicht schwer, das Leben so zu nehmen, wie es eben kam. Dass du dabei nicht unbedingt die hellste Kerze warst, hat dich nicht interessiert, ist dir vielleicht bis heute nicht bewusst.
Einschneidender war für dich etwas anderes, ein Ereignis, das alles veränderte. Du hattest früh eine feste Freundin. Ein nettes Mädchen, das du von ganzem Herzen geliebt hast und an dessen Seite du erwachsen wurdest. Bis sie aus deinem Leben gerissen wurde.
Eine Vollmondnacht veränderte alles. Nein, sie wurde nicht mit Lykanthropie infiziert – das hätte eure Beziehung womöglich ausgehalten - , der Werwolf zerfleischte sie, beendete ihr viel zu junges Leben.
Seitdem hast du nicht nur eine ausgeprägte Abneigung gegen alle Lykanthropen, du hast auch angefangen, exzessiv Sport zu treiben. Sollte jemals wieder ein Werwolf dir oder Menschen, die dir wichtig sind, zu nahe kommen, wolltest du dich verteidigen können. Wenn nötig mit bloßen Händen. Aber vielleicht hörst du ja doch noch irgendwann auf die kritischen Stimmen, die dich darauf hinweisen, dass Boxkampf mit einem Werwolf ein verdammt dummer Plan ist?
Sie wusste wirklich nicht mehr, warum es ihr wie eine gute Idee vorgekommen war, mit Cyrus feiern zu gehen. Doch, wobei, eigentlich konnte sie noch genau sagen, wieso sie sich anfangs nichts dabei gedacht hatte. CyrusUrquhart und sie waren eine neverending story, zumindest seitdem sie sich von Grischa getrennt und wieder ins Vergnügen gestürzt hatte. Der blonde Hüne mit den beeindruckenden Muskeln und dem leider dafür umso kleineren Verstand war einfach absolut umwerfend im Bett, hatte ihr noch dazu am Anfang gesagt, dass er seit dem Tod seiner Freundin keine ernste Beziehung suchte und das war Holly, ohne dass sie dabei hätte lügen müssen, wie der absolute Jackpot vorgekommen. Nur leider war Cyrus anscheinend schneller über seine tote Freundin hinweggekommen, als er selbst anfangs noch gedacht hätte (was, wenn man die ehemalige Slytherin fragte, schon kein besonders gutes Omen für eine potentielle Beziehung mit dem Sportfanatiker war) und war Holly irgendwas wirklich hart auf die Pelle gerückt.
E S . S U C H E N
Alexander Urquhart
15 Jahre – Hogwartsschüler
Für dich ist es definitiv nicht leicht, das intelligenteste Mitglied deiner Familie zu sein. Ein Urquhart mit Ambitionen, die über einen einfachen Angestellten-Job herausgehen, ist für deine Eltern und Geschwister nicht denkbar. Immer wieder machen sie dir deutlich, dass sie damit rechnen, dass auch du scheitern wirst, dass du ebenso wenig im Leben erreichen kannst, wie all deine Verwandten. Unterstützung und aufbauende Worte? Fehlanzeige. Stattdessen der Hinweis, dass dein nächstes Zeugnis garantiert schlechter wird.
Doch damit nicht genug. Auch außerhalb deiner Familie scheint der Schatten deines Namens, der Schatten deiner Brüder ständig über dir zu schweben. Vielleicht ist es aber auch das typische Urquhart-Aussehen, das dir zu schaffen macht. In jedem Fall wirst du ständig unterschätzt, denken die wenigsten, dass du mehr bist, mehr kannst, als Cyrus und Darius. Doch vielleicht gelingt es dir ja irgendwann, sie alle vom Gegenteil zu überzeugen und sie endlich sehen zu lassen, was wirklich in dir steckt?
Darius Urquhart
Treiber bei den Falmouth Falcons – Kuckuckskind – beinahe-Branagh
Darius ist eine laute Person, die es genießt im Mittelpunkt zu stehen, alle Blicke auf sich zu wissen. Gemeinsam mit seinem besten Freund Arez hat er für entsprechende Situationen mit der Zeit ganze Gespräche „einstudiert“, die immer wieder zum besten gegeben werden, bei denen sie sich in absoluter Harmonie die Bälle zuwerfen. Kein Wunder also, dass es ihm insgesamt leicht fällt, neue Kontakte zu knüpfen, offen und vorbehaltlos auf andere Menschen zuzugehen – solange diese nicht grade Werwölfe sind. Weniger leicht fällt ihm jedoch alles Schulische. Darius hat immer wieder Schwierigkeiten, sich im Unterricht zu konzentrieren und nicht seinem überbordenden Bewegungsdrang nachzugehen. Seine dementsprechenden Bemühungen halten sich aber auch in Grenzen. Viel lieber übernimmt er die Rolle des Klassenclowns, stellt sich auch in Gegenwart der Lehrer in den Mittelpunkt und nimmt die darauf folgenden Strafarbeiten mit einem breiten Grinsen entgegen, das der ganzen Welt sagen soll, dass sie ihm sowieso nichts kann.
Dabei ist Darius gar kein besonders selbstbewusster Typ. Vieles ist nur Fassade und insgeheim ist er davon überzeugt, sowieso ein Verlierer zu sein, aus dem nichts wird. Es gibt also gar keinen Grund, es überhaupt zu versuchen. Viel besser kann er die Momente genießen, im Hier und Jetzt leben und die Zukunft auf den Mond schießen, wohl wissend, dass sie ihn früh genug wieder einholen wird. Wenn Darius also mal wieder ein Troll oder Mies in einer Hausaufgabe oder einem Test hat, ist dies nicht nur Produkt seiner Faulheit und offensichtlich fehlender Motivation, sondern auch einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung. Denn dumm im eigentlichen Sinne ist Darius nicht. Nur ungebildet.
Dafür kann der Urquhart beim Sport, insbesondere beim Quidditch zeigen, was in ihm steckt. Er ist ein begnadeter Treiber, der einiges für seine körperliche Fitness tut und auch Arez immer wieder zu Joggingrunden oder Workouts überredet. Dennoch verbringt er einen guten Teil der Spielzeit auf der Bank oder gar auf der Zuschauertribüne. Denn von Fairplay ist er noch nicht so ganz überzeugt. Vielmehr ist er für hinterhältige, oft auch brutale Fouls bekannt, die ihn regelmäßig aus der Mannschaft kegeln. Doch eine allgemeine leichte Reizbarkeit und der unbedingte Wille, zumindest in diesem Bereich seines Lebens Leistung zu zeigen, hindern ihn immer wieder daran, sein Verhalten zu überdenken oder gar auf unsportliche Aktionen zu verzichten. Zumal er bei Schlägereien, die er viel zu gerne mag, ein ähnliches Verhalten zeigt: die Kenntnis fieser, besonders schmerzhafter Tricks in Kombination mit einer in solchen Momenten zu Tage tretenden Brutalität.